Psychosoziale Abteilung
Leiter: Dr. Reinhard J. Topf, Klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut
Stellvertreterin: Mag. Katrin Fischer, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin
Konsiliarius: OA Dr. Karl Steinberger, Facharzt für Psychiatrie, Psychosozialer Dienst der Gemeinde Wien
 
Das St. Anna-Kinderspital ist sehr bemüht, neben der medizinischen Behandlung auch die psychosozialen Bedürfnisse der PatientInnen und Familien zu berücksichtigen. Wir arbeiten nach einem integrativen psychosomatischen Ansatz. Das bedeutet, dass wir die Priorität der organmedizinischen Behandlung wahren, aber - den jeweiligen Umständen entsprechend - auf die psychosozialen Aspekte eingehen.
 
Eine eigene psychosomatische oder heilpädagogische Station gibt es nicht. Vielmehr wurde ein umfangreicher psychosozialer Liaisondienst mit verschiedenen Berufsgruppen aufgebaut.
 
Konzept
Psychosoziales Betreuungskonzept der pädiatrischen Onkologie des St. Anna Kinderspitals (PDF-Format, 228 KB).
 
Berufsgruppen
  • PsychologInnen/PsychotherapeutInnen
  • Kindergarten- und HortpädagogInnen
  • MusiktherapeutIn (Onkologie)
  • KunsttherapeutIn (Onkologie)
  • SozialarbeiterInnen
  • DolmetscherInnen
  • Heilstättenschule im St. Anna Kinderspital
  • Seelsorge 
 
PsychologInnen/PsychotherapeutInnen
Mag. Sandra Bartl, Mag. Mariana Chabas, Mag. Katrin Fischer, Franziska Forer MSc., Yvonne Haselsteiner MSc., Mag. Christina Karwautz,  Manuel Königshofer MSc., Jennifer Kosak MSc., MMag. Christina Lettner,  Mag. Julia Neudorfer, Mag. Claudia Oberlerchner, Mag. Sarah Rinner, Mag. Florencia Thalmayr
 
Die PsychologInnen/PsychotherapeutInnen erfüllen
  • Klinische Tätigkeit
  • Betreuung von PsychologiestudentInnen während des im Studium vorgesehenen 240 stündigen Pflichtpraktikums
  • Ausbildung von PsychologInnen im Rahmen des Curriculums "Klinische- und Gesundheitspsychologie" ist derzeit leider nicht möglich
 
Interne Abteilung: Stationärer Bereich und Ambulanzen
Es gibt ein Zuweisungsprinzip. Die PsychologInnen können ausschließlich nach medizinischer Abklärung des Kindes vor Ort zur psychologischen Hilfestellung tätig werden.
  • Psychodiagnostische Abklärung bei psychosomatischen Fragestellungen
  • Psychologische Interventionen bei organisch chronisch kranken Kindern und deren Familien
  • Psychologische Begleitung und Beratung von Eltern von kranken Säuglingen
  • Psychosoziale Beratung und Betreuung chronisch kranker und/oder behinderter Kinder und deren Familie
  • Neuro-/Psychologische Diagnostik: Leistungsdiagnostik, Entwicklungsdiagnostik, Teilleistungsdiagnostik, Abklärung der Persönlichkeit
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzteteam, Physiotherapie, Logopädie, Sozialarbeit und Psychologie
  • Mitarbeit in der Kinderschutzgruppe
Onkologie und Intensivstation
Für die krebskranken PatientInnen:
  • Krankheitsbewältigung
  • Angstreduzierung
  • Hilfe bei der Integration in den Krankenhausalltag
  • Hilfestellung bei Problemen im sozialen Umfeld
  • Psychodiagnostik
  • Krisenintervention
 
Für die Angehörigen der PatientInnen:
  • Beratung in psychosozialen Fragen
  • Hilfe bei der Organisation des veränderten Alltags
  • Krankheitsbewältigung
  • Krisenintervention
  • Erziehungsberatung
  • Angebote für Geschwisterkinder
 
Für das Behandlungsteam:
  • Liaisonhafte Beratung
  • Interdisziplinäre Besprechungen
  • Teilnahme an Gesprächen zwischen ÄrztIn und PatientIn bei Diagnosestellung etc.
 
Kindergarten- und HortpädagogInnen
Alexandra Amminger,  Carmen Fuß, Mazeena Mohideen, Katharina Pendl, Kathrin Piskin, Alexandra Vitzthum , Wolfgang Schmoll, Barbara Wagner
Interne und onkologische Stationen
  • Förderung aktiver Krankheitsverarbeitung
  • Angebot kreativer Beschäftigung für Kinder und Jugendliche
  • Unterstützung der Eltern bei der Betreuungsarbeit
  • kindgerechte Raum- und Wandgestaltung auf den Stationen
 
Jugendliche und Kinder kommen mit unterschiedlichen Krankheiten, Erfahrungen, Interessen und Bedürfnissen ins Krankenhaus. Aufgabe der KindergärtnerInnen ist es, möglichst individuell auf die PatientInnen einzugehen und entsprechende Angebote zu machen: Vorlesen, Spielen, Zeichnen, Malen, Werken usw. als Möglichkeit, Gefühle auszudrücken und dadurch die Krankheit besser bewältigen zu können. Basis jeder Betreuung ist ein einfühlsames Umgehen mit den PatientInnen, welches ihnen und den Eltern Entscheidungsspielraum lässt, Autonomie fördert, Struktur gibt und während der Zeit des Krankenhausaufenthalts begleitet.
 
Priorität haben chronisch Kranke oder längerfristig aufgenommene PatientInnen. Auf den onkologischen Stationen findet die Arbeit mit den Kindern größtenteils am Krankenbett statt.
 
mitfinanziert von der Kinder-Krebs-Hilfe-Elterninitiative
 
MusiktherapeutIn
Mag. Janine Gimpl
 
Die Musiktherapie bietet den krebskranken Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit ihre momentane Befindlichkeit und Stimmung in einem geschützten Rahmen auszudrücken. Durch den musikalischen Ausdruck mittels Klang, Rhythmus, Lautstärke sowie Melodie können sie sich z.B. ihrer Gefühle, Emotionen und Gedanken bewusst werden, diese akzeptieren, neu einordnen oder verändern und vieles mehr.
In der Musiktherapie wird beim Musikerleben sowohl die aktivierende als auch die beruhigende Kraft der Musik wirksam.
Im musikalischen Spiel können die Kinder und Jugendlichen selber aktiv werden und Selbstbestimmtheit erleben. Dies wirkt dem Autonomie- und Kontrollverlust, den sie durch invasive medizinische Eingriffe während der Behandlung erfahren entgegen und sie kommen mit ihren positiven Ressourcen wieder in Kontakt. Beim Spielen erleben die erkrankten Kinder und Jugendlichen ihre eigene Lebendigkeit und Kreativität wieder und setzen sich dabei auch oft symbolisch mit ihrer inneren und äußeren Welt auseinander.
Beim Hören oder Spielen von sanfter, ruhiger Musik können die Kinder und Jugendlichen Entspannung und Beruhigung erfahren und erneut Kraft tanken.

 
finanziert von der Kinder-Krebs-Hilfe-Elterninitiative
 
KunsttherapeutIn
Seraina Caduff
 
Die Diagnose, wie auch die Wirkungen und Nebenwirkungen der meist monatelangen Behandlung können bei krebskranken Kindern und Jugendlichen zu massiven Veränderungen in der Psyche und im sozialen Bereich bis hin zur Sprachlosigkeit führen.
Der Ausdruck von Gefühlen, Stimmungen und Gedanken ist ein wesentlicher Bestandteil der psychischen Bewältigung dieses schwierigen Lebensabschnittes. Kunsttherapie bietet den PatientInnen eine therapeutische Beziehung in einem geschützten Umfeld. Die Vielzahl von Materialien bietet die Möglichkeit zum (non)verbalen Ausdruck.
Ausdruck - Eindruck - die Möglichkeit des Gestaltens und des Erlebens sinnlicher Erfahrungen fördert das Entdecken von verborgenen Ressourcen und schafft einen Raum, in dem Phantasien, Gefühle und Lebendigkeit ausgedrückt werden können.
Kunsttherapie bietet somit PatientInnen Unterstützung in einer extrem schwierigen (Über)lebensphase um im Spannungsfeld Krankheit - soziale Isolation - Angst und Ungewissheit bestehen zu können.
 
finanziert von der Kinder-Krebs-Hilfe-Elterninitiative
 
SozialarbeiterInnen
Onkologie und Intensivstation: Anna Steiner MA , MMag. Bernadette Lang finanziert von der Kinder-Krebs-Hilfe-Elterninitiative
Hämatologie und Immunologie: Dipl.Soz. Kathrin Draskovic, MA
Interne Abteilung: Mag. Silvia Pammer
 
Die Sozialarbeit bietet Familien professionelle Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags. Sie orientiert sich an den Stärken und Ressourcen ihrer KlientInnen und arbeitet system- und lösungsorientiert.
 
Schwerpunkte in der sozialarbeiterischen Tätigkeit:
  • Information und Beratung in sozialen und sozialrechtlichen Fragen
  • Hilfe bei der Beantragung sozialrechtlicher Ansprüche (Pflegegeld, erhöhte Familienbeihilfe, etc.)
  • rechtliche Beratung und Unterstützung in Bezug auf Migration und Asyl
  • Vermittlung von Ressourcen sowie Einleitung entlastender Maßnahmen (Tagesmutter, Familienhilfe, Fahrtendienst, etc.)
  • Organisation von Heilbehelfen und Hilfsmitteln (Rollstuhl, Krankenbett, etc.)
  • Unterstützung der PatientInnen und derer Bezugspersonen bei der Bewältigung von psychosozialen Problemstellungen
  • Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen am Arbeitsmarkt
  • Begleitung und Unterstützung bei Ämter- und Behördenwegen
  • Vernetzung mit extramuralen Einrichtungen (Sozialversicherungsträger, Amt für Jugend und Familie, AMS, Caritas, Volkshilfe, Hilfswerk, etc.) und Koordination der Hilfen zwischen den Mitwirkenden inner- und außerhalb des Krankenhauses
 
In der Internen Abteilung gilt das Zuweisungsprinzip. Die Sozialarbeiterin kann ausschließlich nach medizinischer Abklärung des Kindes vor Ort zur Hilfe gezogen werden.
 
mitfinanziert von der Kinder-Krebs-Hilfe-Elterninitiative
 
DolmetscherInnen
Im onkologischen Bereich werden zur Vermeidung von sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten, welche sich leicht aufgrund der schwerwiegenden Diagnose und den damit verbundenen komplexen Behandlungen ergeben können, ÜbersetzerInnen in der Kommunikation mit den Familien eingesetzt. Es stehen für die wichtigsten Sprachen entsprechende Personen bereit.
 
Schule im Spital – Pädagogik bei Krankheit
Heilstättenschule

Station 1A und SZT-Ambulanz: Simone Teuchtler, BEd
Station 2A: Dipl. Päd. Elisabeth Groihofer, BEd
Station 2B: Dipl. Päd. Silvia Brauner
Stationen 3A und 4B: Dipl. Päd. Gabriele Pfeiffer
Hämatologisch-Onkologisch-Immunologische Ambulanz (HOIA): Mag.a Gertraud Steininger
 
Schulunterricht trotz schwerer Krankheit erschließt den Kindern und Jugendlichen Zukunftsperspektiven, ermöglicht Inseln der Normalität im Krankheitsalltag und stärkt das Selbstwertgefühl.

Die Schule im St. Anna Kinderspital ist eine Expositur der Heilstättenschule, die als Teil des öffentlichen Schulwesens der Bildungsdirektion Wien untersteht. Die Betreuung durch die Lehrkräfte umfasst Unterricht, Beratung und Coaching aller schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen sämtlicher Schultypen in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der jeweiligen Herkunftsschule. Das Angebot umfasst auch die Beratung und Begleitung der Eltern der Patientinnen und Patienten. Beraten und begleitet werden auch die Lehrkräfte, Direktorinnen und Direktoren, Mitschülerinnen und Mitschüler der Herkunftsschulen. Ziel ist die Rückkehr in die Stammschule und somit die erfolgreiche Fortsetzung der Schullaufbahn. Auch an Ambulanzen sind Lehrerinnen als Ansprechpersonen für schulische Fragen tätig.

Die Heilstättenlehrerinnen begleiten ihre Schülerinnen und Schüler über die gesamte Therapiedauer. Neben den Stationslehrerinnen sind auch Lehrerinnen für Englisch, Werkerziehung und Religion tätig. Ist aus medizinischen Gründen ein Schulbesuch nicht gestattet, werden die Schülerinnen und Schüler zu Hause von Hauslehrerinnen unterrichtet.
 
Höhere Schule im Spital (HIS)

Leitung: Mag. Josef Bernhardt
LehrerInnen:  Mag. Elisabeth Baroud, Mag. Dr. Angela Berger, MMag. Angelika Frenzel, Mag. Reinold Heinritz, Mag. Dr. Birgit Milachowski-Stark, Mag. Nadja Pellizzari

Im Schuljahr 2004/05 wurde mit der "Höheren Schule-im-Spital" (kurz HIS), durch ein Organisationsstatut des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die erste Schule für langzeiterkrankte SchülerInnen von allgemein bildenden höheren und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen auf der 9. - 13. Schulstufe eingerichtet.
An der HIS sind BundeslehrerInnen tätig, die die Qualifikation für den Unterricht an höheren Schulen erfüllen.

Die HIS setzt sich das Ziel, SchülerInnen, die die Schulpflicht absolviert haben und daher nicht mehr durch die Heilstättenschule, die den Pflichtschulbereich abdeckt, betreut werden können, eine Absolvierung ihrer jeweiligen Klassen und Schulen zu ermöglichen.

Der Wunsch der Jugendlichen und ihrer Erziehungsberechtigten, die hohen Leistungsanforderungen an einer AHS-Oberstufe bzw. einer BHS (bis hin zur Reifeprüfung) extern zu erfüllen, ist die Grundlage für die Betreuung im Rahmen des integrativen Hausunterrichts. Für jede Schülerin / jeden Schüler wird in Zusammenarbeit mit dem LehrerInnenteam der Herkunftsschule ein individuelles Betreuungskonzept erarbeitet. Dieses geht auf die Leistungsanforderungen des Schultyps, aber auch auf die Persönlichkeit der Jugendlichen, deren Erkrankung und deren Therapiesituation ein.

Aufgabe der HIS ist es, in engem Kontakt mit den Stammschulen den Fortgang des ordentlichen Schulbesuches zu gewährleisten. Die LehrerInnen der HIS sind nicht nur VermittlerInnen des geforderten Lehrstoffes, sondern auch Bindeglied zwischen SchülerInnen, Elternhaus und Schule. Fragen der Leistungsfeststellung werden zunächst von den HIS-LehrerInnen und den jeweils zuständigen KlassenlehrerInnen gemeinsam erörtert. Die Leistungsbeurteilung selbst obliegt jedoch den KlassenlehrerInnen der Stammschulen.
 
Seelsorge
Katholische Seelsorgerin: Pia Schildmair
 
Seelsorge
  • ist für alle Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden, arbeiten, ein- und ausgehen,
  • steht für menschliche Nähe, Gespräch und religiösen Beistand,
  • richtet sich an alle - unabhängig von ihrer Konfession, ihrer Nähe oder Ferne zur Kirche, ihrer Weltanschauung und Nationalität,
  • ist ein Angebot, das angenommen oder abgelehnt werden kann;
 
für Kinder: Ich nehme mir für DICH Zeit!
  • wenn Du einen Besuch wünscht,
  • wenn Du über Gott und das Leben reden möchtest,
  • wenn Du Angst hast,
  • wenn Du die Kommunion, die Krankensalbung oder eine Segnung empfangen möchtest,
  • wenn Du ...
 
Für Eltern und Geschwister: Ich bin für Sie (Dich) da!
  • wenn Sie mit jemandem sprechen wollen,
  • wenn Sie Ihre Sorgen teilen wollen,
  • wenn Sie über Ihren Glauben reden wollen,
  • wenn Sie das Vertrauen ins Leben verloren haben,
  • wenn Sie nach dem Sinn des Lebens fragen,
  • wenn Sie beten wollen,
  • wenn Sie ...
 
Der Andachtsraum ist den ganzen Tag geöffnet. Er befindet sich im Ambulanztrakt, 2. Obergeschoß.
 
Sie erreichen mich über den Portier und das Pflegepersonal. Auf den onkologischen Stationen bin ich regelmäßig von Montag bis Freitag.
 
Für Angehörige anderer Konfessionen vermittle ich auf Wunsch gerne einen Kontakt zu einer SeelsorgerIn ihres Glaubens.